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Panorama des Schlachtfeldes bei Jena - aufgenommen am Napoleon-Stein mit Blick in Richtung Jena
 
Am 14. und 15.10.2006 besuchten Holger, Frank, Rüdiger und ich die Felder bei Jena und Auerstedt. Unser Ziel war, den Spuren dieser Doppelschlacht zu folgen und viele Denkmäler sowie die Veranstaltungen aufzusuchen. Wir begannen zunächst in Hassenhausen. Wer nicht in Hassenhausen war, sollte nicht behaupten, dass er bei Jena und Auerstedt war. Bei Hassenhausen bzw. Auerstedt fand die Hauptschlacht dieser Doppelschlacht statt. Wäre Bernadotte, der Verräter, befehlsgemäss rechtzeitig zu Davout gestossen - die Vernichtung der Preussen durch eine Einkesselung wäre vollkommen gewesen. Aber auch so besiegte Davout als glänzender Herrführer in Unterzahl die Hauptstreitmacht der Preussen. Wir starteten also um 08.30 von unserem Hotel und kamen so rechtzeitig nach Hassenhausen, dass wir den Marsch zum Denkmal und die Gedenkfeier für den gefallenen Herzog von Braunschweig mitgemacht haben. Wir begegneten hier auch dem wahren Napoleon, der mir viel besser gefällt als Mark Schneider mit seinem Zöpfchen, sowie Friedrich Wilhelm III. Die Gedenkfeier endete mit dem gemeinsamen Absingen des Liedes "Ich hatt' einen Kameraden". Unser Weg führte dann nach Eckartsberga, wo es sehr schönes Diorama zur Schlacht bei Auerstedt gibt. Natürlich habe ich auch die Gedenktafel zur Erinnerung an das Bataillon Schlieffen fotografiert. Den nächsten Stop machten wir in Auerstedt, wo das preussische Hauptquartier am 13.10.1806 im dortigen Rittergut den Befehlsstand (falls man bei der chaotischen Führung der preussischen Armee überhaupt davon sprechen kann) einnahm. Als absolute Blamage für die Ausrichter der Schlachtnachstellung gestalteten sich die Verkehrsführung und das Parken. So etwas habe ich noch nicht erlebt und dafür gibt es auch keine Entschuldigung. Kilometerlange Staus, verstopfte Strassen, unverschämte Eintrittspreise (wenn es wenigstens die Darstellergruppen bekämen, fände ich das in Ordnung) und eine chaotische Organisation sowie völlig überforderte Polizei. Jedenfalls bekamen wir ca. 2 km von Closewitz einen Parkplatz und marschierten zügig, um wenigstens einigermassen pünktlich anzukommen. Um gute Fotos zu machen, brauchte man ausgefahrene Ellenbogen und Geduld. Allerdings waren mir die Fotos von der Veranstaltung nicht so wichtig, da ich auch Fotos von Plancenoit oder anderen Veranstaltungen nehmen könnte, ohne dass es bis auf Insider jemand merken würde. Bevor dann erneut ein weiteres Chaos wegen der Abreise ausbrach, waren wir auf dem Weg nach Krippendorf. Hier galt natürlich unser Augenmerk der Phase 3 der Schlacht bei Jena. Unsere Absicht, dann den direkten Weg nach Vierzehnheiligen zu nehmen, scheiterte an den völlig überforderten Sicherungskräften. Wir mussten einen grossen Umweg nehmen, machten noch einen Stop am Sperlingsberg (Phase 5 der Schlacht bei Jena) bei Kapellendorf und nur dank unserer Ortskenntnisse kamen wir überhaupt im Biwak in Vierzehnheiligen an. Dafür hielten wir uns dort fast 2 Stunden auf und begegneten auch guten Bekannten wie Heiko, Gerd und Alex. Als dann die Lagerfeuer angebrannt wurden, brachen wir langsam in Richtung Hotel auf. Es wurde auch schon empfindlich kühl. Am Sonntag waren wir auch schon wieder um 08.30 Uhr unterwegs. Wir hatten Glück - das Museum in Cospeda hatte schon geöffnet und wir waren zunächst die ersten Besucher. Niemand störte unsere Fachsimpelei. Zum Schluss unseres Ausfluges besuchten wir noch den Napoleon-Stein. Dort habe ich dann auch die Fotos für mein Panorama gemacht. Am Parkplatz des Museums von Cospeda trennten wir uns. Jeder hatte einen weiten Weg nach Hause. Trotz des Chaos bei der Schlachtnachstellung war es ein gelungener Ausflug, an den wir uns noch lange erinnern werden.